Großes Interesse weckte auch die Möglichkeit, Nistkästen für heimische Vögel zu bauen und zu bemalen. Die Stadt hatte die Bausätze und Materialien bereit gestellt mit dem Wunsch, dass jedes Kind ein Vogelhäuschen für den eigenen Garten oder Balkon und eines für die öffentlichen Flächen im Stadtgebiet gestalte. Zwar ist die Rechnung nicht ganz aufgegangen, denn im Verhältnis wurden 35 Vogelhäuschen für die Stadt und 75 Vogelhäuschen für private Gärten gebaut und bemalt. Insgesamt bedeutet dies, dass über 100 neue Wohnungen für Vögel im nächsten Frühjahr in Dissen aTW bereit stehen werden, sodass alle Beteiligten die Aktion als vollen Erfolg werten. Kinder, Eltern und Freiwillige hatten viel Spaß beim Erproben ihrer handwerklichen Fähigkeiten, es wurde ausführlich über ideale Plätze zum Aufhängen und das Säubern der Nester nach dem Auszug der Vogelfamilien gesprochen und die Rolle der heimischen Vögel zur Bekämpfung invasiver Arten wie dem Eichenprozessionsspinner diskutiert.
Alle Bausätze konnten am Aktionswochenende nicht zusammengesetzt werden. Die AG Nachhaltigkeit plant daher, das Nistkastenbauen und -bemalen beim Stadtfest im September erneut anzubieten. Die für die öffentlichen Flächen bestimmten Vogelhäuschen sollen dann im Spätherbst mit Freiwilligen an geeigneten Stellen aufgehangen werden, damit sie im Frühjahr bereit sind für den Einzug der ersten Vögel. Über den Termin wird auf der städtischen Homepage frühzeitig informiert.
Zum Abschluss des Aktionswochenendes führte in kleiner Runde mit interessierten Bürger:innen noch ein Spaziergang am Sonntagabend über Kirchplatz und Friedhof zum Willy-Schulte-Kindergarten. Die Mitspazierenden hielten bereits nach geeigneten Stellen zum Aufhängen der Nistkästen Ausschau, doch Hauptaugenmerk war die klima- und naturfreundliche Gestaltung verschiedener öffentlicher Flächen. Auf dem Kirchplatz wurde die Bepflanzung eines Teils der Blumenpyramiden mit hitzeresistenten Stauden wie Thymian, Rosmarin, Lavendel, Katzenminze und Polsterglockenblume erläutert, die von der AG Nachhaltigkeit vorgenommen wurde, um zu testen, ob im Sommer die Bewässerungsintervalle verlängert werden können. Die Kräuter stehen den Bürger:innen übrigens als kleiner „Küchengarten“ zur Verfügung, für den Eigenbedarf können gern einzelne Zweige geschnitten werden! Auf dem Friedhof beeindruckte besonders der alte Bestand heimischer Laubbäume, die viele Lebensräume für verschiedene Tierarten bieten. Am Willy-Schulte-Kindergarten erörterte ein Mitglied des Fördervereins die naturnahe Umgestaltung des Außengeländes, die bereits vor einigen Jahren erfolgt ist. Neben Beeten mit heimischen Stauden zur Umweltbildung und einer Eingrünung des Geländes mit heimischen Gehölzen, die im Sommer für ausreichend Schatten sorgen, sind die Spielgeräte vornehmlich aus Holz gebaut und werden vom Förderverein gepflegt. Dabei ist intendiert, dass morsches Holz zur Gewährleistung der Sicherheit ersetzt wird, aber auf dem Gelände bleibt, damit die Kinder im Naturkreislauf auch Verwitterungs- und Abbauprozesse beobachten können. Insgesamt war es eine erkenntnisreiche Runde für die Teilnehmenden mit ersten Ideen zur weiteren naturnahen Gestaltung öffentlicher Flächen.