Homann ArealDie Firma Homann wurde im Jahr 1876 von Fritz Homann in Dissen am Teutoburger Wald gegründet und prägte den Ort seitdem in jeglicher Hinsicht: die vielen Arbeitsplätze, das Krankenhaus, der Homann-Park, die Sporthalle.

Ende Juni 2017 wurde vom Aufsichtsrat der Theo-Müller-Gruppe, die inzwischen das Unternehmen übernommen hatte, beschlossen, den Stammsitz in Dissen aTW bis 2020 aufzugeben und stattdessen im sächsischen Leppersdorf neu zu bauen. Auch in Bad Essen, Bottrop und Floh-Seligenthal war geplant, die Werke zu schließen, sobald der Neubau in Betrieb ging. 1.550 Mitarbeiter waren von den Schließungen betroffen, 1.000 davon in Dissen aTW.

Nach Veröffentlichung durch die Firma Homann, dass der Produktionsstandort im Innenstadtbereich von Dissen aTW mittelfristig aufgegeben werden sollte, wurden Überlegungen angestellt und Gespräche geführt, wie die Stadt Dissen aTW hierauf reagieren wollte, um die mit der Verlagerung des Produktionsstandortes sich ergebenen finanziellen und planerischen Auswirklungen zu bewältigen. So wurde u.A. eine schnelle Bereitstellung eines neuen, ca. 20 ha großen Grundstücks für eine mögliche Werkserweiterung an der Autobahn BAB A 33 im Industriegebiet Dissen-Süd in Aussicht gestellt. Zugleich wurde ein Planungsbüro beauftragt, ein Integriertes Entwicklungskonzept (ISEK Dissen) und eine vorbereitende Untersuchung für den Bereich Homann zu erarbeiten, um die Beantragung der Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm von Bund und Land Niedersachsen vorzubereiten.

Die Bearbeitung des ISEK wurde im Frühjahr 2018 unterbrochen, weil zu diesem Zeitpunkt die Firma Homann bzw. die Theo-Müller-Gruppe als Eigentümerin entschieden hatte, den Standtort in Dissen aTW nicht aufzugeben, sondern die Produktion dort aufrechtzuerhalten.

Durch die Bekanntgabe der Theo-Müller-Gruppe, den Standort der Firma Homann in Dissen aTW zum Ende des Jahres 2022 zu schließen, ergab sich erneut akuter Handlungsbedarf. Daher wurde kurzfristig die Fortführung des ISEK-Prozesses und Vorbereitung einer daran anknüpfenden Antragstellung für das Städtebauförderungsprogramm beschlossen.

Die Stadt Dissen aTW beauftragte die Osnabrücker Land-Entwicklungsgesellschaft mbH (oleg), das rd. 13 ha große Betriebsgelände der Firma Homann in Dissen zu erwerben. Absicht der Stadt Dissen aTW war dabei eine Revitalisierung der Industriebrache, eine Sanierung der Flächen sowie eine gesamtstädtebauliche Entwicklung des Homann-Aleals.

Das ehemalige Betriebsgelände liegt in unmittelbarer Nähe zum zentralen Versorgungsbereich der Stadt Dissen aTW (300 m zum Zentrum), insofern bietet die Revitalisierung eine große Chance für die Stadtentwicklung.

Das Gelände ist insbesondere gekennzeichnet durch:

  • Funktionsverlust von baulichen Anlagen,
  • Leerstand, Mindernutzung, Verwahrlosung,
  • Verfall denkmalgeschützter Bausubstanz,
  • Hohe Bodenversiegelung,
  • Altlasten,
  • Mangelnde Einbindung in bestehenden Stadtraum/Stadtgefüge,
  • Mangelnde verkehrliche Anbindung,
  • Untergenutzte Freiflächen, mangelnde Aufenthaltsqualität.

Die an den ehemaligen Produktionsstandort angrenzenden Areale, insb. Werkssiedlungskörper und kulturelle Einrichtungen, sind gekennzeichnet durch bauliche und stadträumliche Missstände, Mindernutzungen, abweisende Gebäudeausrichtung und Fassadengestaltung und andere Aspekte, welche das Stadtbild und die Aufenthaltsqualität in der Stadt mindern.

Für den Fall der Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm erklärte der Rat der Stadt Dissen aTW seine Bereitschaft, die Gesamtmaßnahme durchzuführen und den jährlichen gemeindlichen Eigenanteil zu übernehmen.

ISEK- Dissen Westliche Innenstadt (PDF: 27 MB)

Alle Nachrichten zum Homann Areal

Rad Logo